Wetzlarer Hürdenmeeting

Antonia Unger knackt mit 61,80 Sekunden den nächsten Rekord

Wetzlar (lw) Rund 70 Sportlerinnen und Sportler wirbelten im enwag-Stadion der Stadt Wetzlar zunächst über die Kurzhürdenstrecken 100 Meter und 110 Meter und dann über die 400m Hürden-Stadionrunde. Das Wetzlarer Hürdenmeeting hatte am Ende alles das erfüllt, was sich die Organisatoren des TV Wetzlar erhofft hatten. „Insgesamt 25 DM-Qualinormen wurden durch die Nachwuchsasse unterboten und dann das Highlight zum Schluss durch Antonia Unger“ freute sich Hürdencoach und Meetingorganisator Lars Wörner über die erfolgreiche Veranstaltungspremiere.

Und tatsächlich, im vorletzten Hürdenrennen der Veranstaltung zeigte die 19-Jährige Antonia Unger ihre ganzes Können und lies in „ihrem Wohnzimmer“ nichts anbrennen.

Bei etwas ungünstiger Windverhältnissen auf den ersten 200 Metern ging die Goetheschülerin forsch an und enteilte ihren starken Konkurrentinnen Elena Hartmann (1. FC Kaiserslautern) und Merit Joeris (USC Mainz), die beide bis Dato mit schnelleren Bestmarken in die Domstadt angereist waren. Auch ein kleiner Strauchler an der letzten Hürde brachte Unger nicht aus dem Tritt und sie gewann souverän den 400m Hürdenwettbewerb aller weiblichen Klassen. Nach dem Blick auf die Anzeigetafel strahlte die Münchholzhäuserin mit der Abendsonne um die Wette. 61,80 Sekunden benötigte das Hürdenass für die Stadionrunde mit den zehn 76 Zentimeter hohen Hindernissen. So schnell war in der Mittelhessen bislang noch keine Läuferin. Unger unterbot nicht nur ihre erst zwei Wochen alte Bestmarke und den Kreisrekord (62,52 Sekunden) sondern löschte mit dieser Zeit im Vorbeigehen auch gleich noch den mittelhessischen Uraltrekord von Diana Poncho (LAZ Gießen, 61,9) aus dem Jahre 1993 aus den Büchern. Als aktuell Sechste der Deutschen U20-Bestenliste löste sie auch noch das Ticket für die Deutschen Meisterschaften der älteren U23-Junioren in zwei Wochen in Koblenz. „Es klappt immer besser, die achte und zehnte Hürde waren heute aber gar nicht gut. Wenn ich die noch in den Griff bekomme, dann geht es noch schneller“, freute sich die Wetzlarerin.

Einen Lauf zuvor konnte endlich auch Ungers Trainingskameradin Philine Kochniss ihre starken Trainingsleistungen im Wettkampf bestätigen. Die ebenfalls 19-jährige Kochniss lief ein kontrolliertes, rhythmisches Rennen und konnte sich über eine neue Bestzeit von 66,62 Sekunden freuen.

Auch der dritte Langhürdenläufer des TV Wetzlar wusste im enwag-Stadion zu gefallen. Kjell Wörner verbesserte seine Hausmarke um mehr als eine Sekunde auf 58,23 Sekunden. Für den Albshausener war es in diesem Jahr der erste Start über seine Paradedisziplin 400m Hürden. Nach sehr starken ersten 300 Metern touchierte Wörner die letzte Hürde und kam ins Straucheln. Dieses verhinderte am Ende eine noch stärkere Leistung. Dennoch freute sich der 16-Jährige über seine neue Bestzeit und den dritten Rang im Finale der männlichen Jugend U18. Aktuell findet sich der Domstädter mit dieser Leistung auf Platz 17 der Deutschen Rangliste wieder.

Mit der DM-Norm in der Tasche wollte Stephanie Kleiber im 100m-Hürdensprint der weiblichen Jugend U20 noch eine Schippe drauf legen. In guten 15,43 Sekunden rannte die Kubacherin nach verhaltenem Start dann knapp unter ihrer Bestzeit durch den Hürdenwald und zeigte sich selbstbewusst in den weiteren Rennen bald unter 15 Sekunden zu rennen.

Nach einer längeren Verletzungspause rannte Felix Krause bei deinem 110m-Hürdendebüt der männlichen Jugend U18 in 16,00 Sekunden über die Ziellinie.

Den Schlusspunkt der Veranstaltungen setzten die Mittelstreckler des TV Wetzlar, die sich an der 400m-Stadionrunde probierten. Hierbei fegte Lauftalent Tom Stöber in neuer Bestzeit von 51,94 Sekunden über die Bahn. Trainingskollegin Sophia Volkmer war schnellste weibliche Teilnehmerin in 58,61 Sekunden. Auch Betty Will (63,61 Sekunden) und Jungsenior Holger Hedrich (65,01 Sekunden) zeigten ihr Können auf der 400 Meterdistanz.

„Ein seh sehr gutes Meeting. Der TV Wetzlar um Andreas Hein und Lars Wörner haben mit dem Hürdenmeeting abermals bewiesen, dass sie in der Domstadt optimale Bedingungen für den Spitzensport ermöglichen. Ich würde mich freuen, wenn ein ähnlicher Wettkampf in diesem Jahr nochmals in der Lahnstadt stattfinden würde“ lobte Landestrainer Robert Schieferer (Neu-Isenburg) nach dem gelungenem Wettkampf.